Tromsø Januar 2013

Einmal Polarlichter (Aurora Borealis) sehen, dies war für mich ein großer Traum. Man hört immer mal wieder davon, sieht Bilder. Aber wie ist es denn nun wirklich dies zu sehen? Diese Frage beschäftige mich immer mehr. Also begann ich mich darüber zu informieren, was es damit auf sich hat und wie ich es schaffen könnte sie zu sehen und selbst zu fotografieren. Auf der Seite fotoreisen.ch wurde ich dann fündig. Dies schien genau das zu sein was ich gesucht hatte. Eine Fotoreise mit erfahrenen Fotografen zu den Polarlichtern im hohen Norden in Norwegen. Genauer gesagt nach KarteTromsø.

Die Zeit davor verbracht ich viel damit mich über Aurora Borealis zu informieren. Die Jahre 2012 und 2013 sollte laut Prognosen sehr günstig sein um Polarlichter sehen zu können. Doch je näher der Termin für meine Reise rückte, desto schlechter wurden die Prognosen. Geringe Sonnenaktivität und bewölkter Himmel. Somit alles was man sich nicht wünschte. Also brach ich mit eher gemischten Gefühlen auf.

Am 25.01.2013 ging es also los. Von Frankfurt über Oslo nach Tromsø. Nach der Ankunft gab die ersten Informationen. Leider nicht ganz das was ich gehofft hatte zu hören. Es bestand wohl Hoffnung, aber die Prognosen waren sehr wage. Das Wetter wollte nicht so recht mitspielen. Trotzdem ging es direkt los und auf die Suche nach den Polarlichtern. Es ging zu einem nicht weit entfernten Fjord, an dem wir unsere Kameraausrüstung aufbauten und gespannt in den Himmel schauten. Doch was wir da sahen, waren vor allem Wolken. Also stand ich da in der Kälte und wartete, machte ein paar aufnahmen von dem wunderschönen Fjord, und hoffte der Himmel würde aufreißen. Dann plötzlich der Ruf “Polarlicht, dort drüben”. Etwas verwundert sah ich mich um und versuchte zu erkennen was denn nun gemeint war. Nicht nur mir ging es so auch die anderen, die noch keine Polarlichter gesehen hatten, schauten unschlüssig in die genannte Richtung. Also die Kamera mal ausgerichtet und in die angegebene Richtung gehalten. Und tatsächlich, ein leichtes grünes Schimmern war auf dem Kameradisplay zu sehen. Also weiter hoffen und das Leuchten steigertet sich auch tatsächlich, nur leider blieb der Himmel bewölkt. Ich hatte, zwar nur schwach, aber dennoch direkt am ersten Abend Polarlichter gesehen.

Am nächsten Tag, den 26.01.2013, ging es zu einem nahegelegenen Fjord, in dem die Überreste eines Schiffswracks zu sehen waren. Der Himmel weiterhin mit Wolken bedeckt dazwischen schimmerte rötlich die Sonne hindurch. Eine sehr schöne Stimmung.

Gegen 17 Uhr sollte es wieder los gehen, auf die Suche nach den Polarlichtern. Als ich kurz vor 17 Uhr vor das Hotel kam, war schon Aufregung angesagt. Schnell in die Autos, wir müssten sofort los. Wir waren noch nicht mal aus der Stadt, da zeigte sich schon ein deutlich sichtbarer, grünlich leuchtender, Streifen. Kaum an einem geeigneten Platz angekommen und die Kamera aufgebaut, ging die Show am Himmel auch schon los. Wie Fontänen schossen grüne Spuren hinter dem Berg hervor über den Himmel. Es war fantastisch anzusehen. Doch so schnell wie es aufgetaucht war, war es dann auch wieder verschwunden. Aber immer noch war mit der Kamera ein leichtes grünliches Schimmern auszumachen, was sich immer mal wieder verstärkte.

Doch dann passierte etwas, was ich mir so nie vorgestellt hätte und nie erwartet hätte. Überall am Himmel direkt über uns und am ganzen Horizont tauchten diese fantastischen Lichter auf. Erst langsam dann immer schneller begannen sie zu tanzen. Unmöglich diese Faszination in Bildern wiederzugeben. Grüne Bänder tanzten um uns herum und über unseren Köpfen am Himmel. Für mich ist es unmöglich diese Begeisterung und dieses Glücksgefühl zu beschreiben was ich in diesem Moment empfand. Es war einfach herrlich. Von überall hörte man die begeisterten Ausrufe der anderen Fotografen um mich herum. Ein kaum enden wollendes Schauspiel. Immer wenn man dachte das war es nun und der Himmel zeigte sich Dunkel, aber Sternenklar, flackerten neue Lichter an immer wieder anderen Positionen auf. Ein fantastischer Abend war dies. Dabei hatte ich völlig die Kälte um mich herum vergessen. Über fast 6 Stunden konnten wir dieses Schauspiel am Himmel bewundern. Immer wieder ein völliges Verschwinden der Lichter, nur damit sie dann wieder an einer anderen Stelle auftauchten.

Der dritte Tag, der 27.01.2013, begann recht ruhig. Den Tag über hatten wir zur freien Verfügung und so nutzte ich die Zeit, um mich in Tromsø umzusehen. Gegen Abend ging es dann wieder auf die Jagd nach dem Polarlicht und tatsächlich, es zeigte sich erneut. Über den Fjord spannte sich ein grünes leuchtendes Band. Leider verschwand es recht schnell wieder und wollte sich auch nicht mehr zeigen. So wurde der Standort nochmal gewechselt. Leider ohne den gewünschten Erfolg. Es wurde nur extrem kalt, so dass nicht nur meine Kamera völlig einfror.

Am vierten Tag, den 28.01.2013, ging es durch die tief verschneite Landschaft zu ein paar wunderschönen Plätzen, unter anderem besuchten wir auch ein paar Rentiere auf ihrer verschneiten Weide. Der Abend war dann sehr enttäuschend. Das Wetter war zu schlecht und es kündigte sich auch kaum Aktivität der Polarlichter an, so dass es keinen Sinn ergab überhaupt raus zu fahren.

Am fünften Tag, den 29.01.2013, ging es nochmal auf eine längere Tour durch die herrliche norwegische Landschaft. Eine wunderschöne Mischung aus Wasser und schneebedeckten Bergen lieferte die schönsten Motive zum Fotografieren. Trotz wieder schlechten Aussichten unternahmen wir nochmal einen letzten Versuch, um Polarlichter zu sehen. Doch leider war die Wolkendecke wieder viel zu dicht, keine Chance dieses fantastische Schauspiel nochmals zu sehen.

Der sechste Tag, der 30.01.2013, war auch schon wieder der Abreisetag für mich. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließ ich Tromsø. Trotz der schlechten Wetterbedingungen, die man ja nicht beeinflussen kann, war die Reise für mich ein voller Erfolg.

Meine verwendete Texhnik, eine Nikon D800 mit dem AF-S Nikkor 24-70 mm f/2.8G ED.

Danke an Dionys Moser und sein Team für die hervorragende Organisation und Betreuung.