Island Oktober 2016

Wer einmal KarteIsland besucht hat, will wohl immer wieder dorthin. Die Landschaft ist einfach magisch. Nachdem ich bereits 2015 im Hochland von Island unterwegs war, ging es diesmal an der Südküste entlang. Eigentlich sollte es eine Wintertour werden, aber es war dann doch mehr Herbst.

Vom Flughafen in Keflavik ging es zunächst nach Reykjavík und nach einer Übernachtung weiter mit einer kleinen Propellermaschine nach Höfn. So ein kleines Flugzeug ist ganz schön eng und laut, da ist man froh, wenn man wieder aussteigen kann. Von hier aus sollte es nun entlang der Südküste zurück nach Keflavik gehen. Die erste Lokation war Stokksnes. Eingerahmt zwischen dem Berg Klifatindur und dem Meer steht man hier auf tief schwarzer Lavasand dazwischen hohe Gräser.

Weiter ging es zum See Jökulsárlón, er ist einer der größten und bekannteste (z.B. aus James Bond – Stirb an einem anderen Tag) Gletscherseen in Island. Hier treiben Eisschollen die von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull abbrechen hinaus aufs Meer. Da das Licht die Eisschollen immer wieder in anderen Farben zum Leuchten bringt, haben wir uns hier immer mal wieder zum Fotografieren aufgehalten. Die Wellen sind dort aber recht tückisch und schnell schwappt einem das Wasser in die Schuhe. Hat man aber sein Bild, was man sich vorgestellt hat gemacht, sind die nassen Füße schnell wieder vergessen.

So nah am Polarkreis geht man Nachts natürlich nicht einfach schlafen. Da wirft man erst mal noch einen Blick auf die Magnetometer und wenn es da zuckt, geht der nächste Blick auf die Wetterkarte. Wenn dann die Wolkendecke nicht völlig geschlossen ist, dann geht es raus auf die Jagd nach den Polarlichtern. Gleich am ersten Abend hatten wir passende Bedingungen und nicht nur das. Erst schwach dann immer stärker und dann sogar noch richtig farbig zeigte sich das Polarlicht mit wunderschönen Spiegelungen im Eis und dem Gletschersee. Ein Traum!

Hatte man in der Nacht Polarlicht, heißt dies auch wenig schlaf, denn man will ja auch den Sonnenaufgang nicht verpassen. Das nimmt man aber gerne in Kauf, wenn das Licht dann so toll durch die zum teil glasklaren Eisschollen leuchtet. Spaß macht es auch die spritzende Gischt in den Bildern einzufrieren, wenn sich die Wellen an den Eisschollen brechen. Weiter ging es zum Fjallsárlón einem weiteren Gletschersee ganz in der Nähe.

Am Abend waren die Bedingungen wieder nahezu perfekt für Polarlichter, sogar noch besser als am Tag zuvor und wir hatten Glück. Wieder zeigte sich dieses phantastische Schauspiel am Himmel, das so süchtig macht. Traumhafte Farben und Formen über dem Gletschersee. Leider sollten die Bedingungen für Polarlichter in den nächsten Tagen sehr schlecht werden, aber nach diesen beiden Nächten kann man sich kaum beklagen.

Der nächste Morgen begann wieder farbig, wurde dann aber recht schnell grau und trübe. Da es an Farbe fehlte, entschied ich mich dann am Svínafellsjökull Glacier einfach in schwarzweiß zu fotografieren. Die Strukturen und der harte Kontrast zwischen weißem Schnee und schwarzem Lavagestein boten sich dafür einfach perfekt an. Mit einer kleinen Wanderung ging es dann zum Svartifoss (schwarzer Wasserfal). Das Wasser stürzt hier über eine Kante aus Basaltsäulen. Leider fing es dann heftiger an zu regnen und der Rückweg wurde entsprechend nass.

Der nächste Tag begann mit dem Besuch des Fjaðrárgljúfur, ein Canyon mit bis zu 100 m Tiefe und einer Länge von etwa 2 km. Vorbei an einem alten Lavafeld, das bereits dick mit Moos überwachsen ist. Wer genauer hin sieht, findet den ein oder anderen Troll der sich hier versteckt. Der Kvernufoss liegt direkt neben dem Skógafoss. Der Skógafoss ist zwar der größere Wasserfall und mehr besucht, aber der Kvernufoss ist um einiges schöner. Wenn man sich hinter diesen Wasserfall wagt, dann hat man den Eindruck aus einem steinernen Auge zu sehen vor dem das Wasser herunterfällt.

Ähnlich sieht es am Seljalandsfoss aus. Dort hat man auch den Eindruck aus einem Auge heraus zu schauen, wenn man hinter ihn steht. Diesen haben wir einen Tag später besucht. Weiter ging es zum Geysir den wir beim Sonnenuntergang und dann beim Sonnenaufgang versuchten einzufangen. Dies wurde dann wieder eine recht nasse Angelegenheit. Als der Geysir gerade sein heißes Wasser extra hoch geschossen hatte und auch noch der Wind drehte, bekamen wir eine angenehme warme Dusche verpasste.

Vorbei an dem großen Wasserfall Gullfoss der ein wahrer Touristenmagnet ist und dem kleineren aber sehr schönen Bruarfoss ging es zurück in Richtung Reykjavik. Zum Entspannen nach dieser tollen Tour dann in die blaue Lagune.

Zum Abschluss gab es noch eine positive Überraschung. Die Wolkendecke riss auf und die Polarlichtaktivität stieg wieder an. Also schnell raus und sich dieses Schauspiel noch einmal angesehen und auch fotografiert. Nicht ganz so spektakulär wie die ersten beiden Tage, aber dennoch ein wunderschöner Abschluss der Reis.

Bleibt mir nur noch ein herzliches Dankeschön an Raymond Hoffmann und an das Team von fotoreisen.ch für diese tolle Reise.

Meine verwendete Technik, Fujifilm X-T1 und X-T2 mit 100-400 mm f/4,5-5,6, 35 mm f/1.4, 16 mm f/1,4 und 8 mm f/2.8